Dinslaken
Neubau Medicum
Das Medicum ist der jüngste Erweiterungsbau am St.Vinzenz-Hospital Dinslaken. Der 3-geschossige teilunterkellerte Behandlungstrakt mit rund 2.700 m² Nutzfläche bietet im 2. Obergeschoss Platz für einen neuen
tageschirurgischen OP-Trakt.
Das Medicum ist der jüngste Erweiterungsbau am St.Vinzenz-Hospital Dinslaken. Der 3-geschossige teilunterkellerte Behandlungstrakt mit rund 2.700 m² Nutzfläche bietet im 2. Obergeschoss Platz für einen neuen tageschirurgischen OP-Trakt, der durch das Krankenhaus genutzt wird. Die beiden unteren Geschosse sind ganz im Sinne des Selbstverständnisses als „Stadtkrankenhaus“ mit einer engen Vernetzung in der medizinischen Versorgung durch eine Arztpraxis und eine physiotherapeutische Praxis genutzt.
Alle Geschosse sind durch einen gläsernen Verbindungsbau direkt an den Bestand angebunden, so dass für den OP-Trakt im 2.OG durch die ebenengleiche Anbindung an die bestehenden OPs, die Intensivstation und tageschirurgisch belegte Bettenzimmer optimale Wegebeziehungen gegeben sind. Auch die Patienten der Geriatrie profitieren zukünftig von der direkten Nachbarschaft der Physiotherapie auf gleicher Ebene im 1.OG.
Aus architektonischer Sicht betont die gläserne Fassadenkonstruktion die Eigenständigkeit des neuen Baukörpers, gleichzeitig hält sie aber auch die Blick- und Wegeachse zum Parkgelände im Innenbereich des Krankenhausgeländes frei.
Im Inneren des Gebäudes stellt insbesondere der tageschirurgische OP-Trakt eine Besonderheit und technische Herausforderung dar. Den beiden OP-Sälen ist eine gemeinsame Holding Area vorgelagert, die als „Großraumschleuse“ sowohl als Umkleide der Patienten als auch zur Nachbetreuung genutzt wird. In den OP-Sälen kommen mobile OP-Tische zum Einsatz. Gesonderte Ein- und Ausleitungsräume entfallen vollständig. Das innovative und schlanke Raumkonzept trägt dem hohen Anteil ambulanter Eingriffe Rechnung, ohne hier auf die notwendigen Verkehrs- und Stellflächen für den klassischen Betrieb mit stationären Patienten zu verzichten.
Die Lage im 2. Obergeschoss bietet neben der größeren Geschosshöhe und den damit verbundenen installationstechnischen Vorteilen vor allem auch die Möglichkeit, die OPs mit großflächig verglasten Fensterfronten als echten Tageslicht-OP zu nutzen. Beim geplanten Eingriffsspektrum wissen nicht nur die Mitarbeiter sondern auch die Patienten dies zu schätzen.
Die Innenraumgestaltung des OPs ist dank des Tageslichtbezugs, den Blickbeziehungen zwischen den einzelnen Bereichen und der Materialwahl mit hellen PVC-Böden und gläsernen Wandschutzpaneelen licht und hell. Leitfarbe ist ein leuchtendes Gelb, das mit den großformatigen OP-Schiebetüren, Sichtschutzvorhängen der Holding Area und in einzelnen Möbeln einen warmen Akzent setzt. Die dem OP vorgelagerten Bereiche wie das Treppenhaus und die kleine Wartezone mit eigener Kaffeebar erhalten einen großformatigen Fliesenboden in Natursteinoptik und hölzerne Wandelemente.
Standort: In der Donk 1a, 46535 Dinslaken
Bauherr: St. Vinzenz-Hospital Dinslaken
Fläche: 2.700 m² Nutzfläche
Bausumme: ca. 7.600.000 €
Leistungsphasen lt. HOAI: 1-9
Der Neubau erhält einen eigenen Haupteingang. Zur internen Erschließungsstraße In der Donk entsteht ein eigener Vorplatz mit Verweilqualität für Patienten und Angehörige und einer eigenen Vorfahrt für Krankenwagen und Taxen. Der markante und mit großformatigen, teilweise hinterleuchteten Aluminiumpaneelen verkleidete Treppenturm und das vollständig verglaste Foyer bilden diese neue Adresse auch architektonisch aus.
Die Fassadengestaltung nimmt mit dem entlang der Wegeflächen zurückgesetzten Sockelgeschoss und der horizontalen Fassadengliederung die Architektursprache des 2010 fertiggestellten Zentrums für Alterserkrankungen und Radiologie in der direkten Nachbarschaft auf. Gleichzeitig setzt es durch die frei auskragenden Obergeschosse, filigrane dunkel gehaltene Fensterbänder und die metallisch-bronzen schimmernden Alucobondpaneele einen eigenen Akzent.
Das Chirurgisch-Orthopädische Zentrum im Erdgeschoss ist aufgrund seiner Funktion als D-Arzt-Praxis auf ein besonders hohes Patientenaufkommen ausgelegt. Der kompakte und übersichtliche Grundriss mit getrennten Wartebereichen für elektive und situative Patienten trägt diesem Schwerpunkt Rechnung. Die in die Praxisräume integrierten Sonderfunktionen OP und Röntgen gewährleisten kurze Wege für die Patienten und das Personal.
Der zentrale auf bis zu vier Arbeitsplätze ausgelegte Tresen im verglasten Foyer stellt eine optimale Lenkung der Patientenströme sicher- Telefondienst, Diktatplatz und das Sekretariat der vier Ärzte sind in zwei Backoffices ausgelagert. Blickfang im Foyer ist die Tresenrückwand mit einem großformatigen HPL-Fotodruck. Fliesen in Natursteinoptik, die graubraune Tresenanlage und petrolfarbene Wandflächen setzen einen warmen Akzent.
Ein für das gesamte Gebäude entwickeltes einheitliches Beleuchtungskonzept mit raumbildenden Linienleuchten in den Fluren und indirekt angestrahlten Deckenvouten über Wartebereichen rundet das Gestaltungskonzept ab.